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Deine App stressfrei im App Store und Play Store veröffentlichen.

Einleitung

Im Jahr 2023 wurden über 25 Prozent der eingereichten Apps im Apple App Store abgelehnt 1.

Für viele, die das erste Mal eine App im Apple App Store und dem Google Play Store hochladen, ist der Umgang mit den Stores ein Unsicherheitsfaktor. Das habe ich selbst schon bei Kundenprojekten wie diesem erlebt.

Vor allem für Teams, die davor im Webentwicklungsumfeld gearbeitet haben, ist der Prozess des Reviews durch die Store-Betreiber ungewohnt. Wo Web-Apps jederzeit nach eigener Entscheidung released werden können, müssen Apps erst eine Begutachtung durchlaufen. Diese kann mitunter einige Tage dauern, weshalb kurzfristige Deployments nicht möglich sind. Wird eine App abgelehnt, kann es so auch zu längeren Verzögerungen kommen.

Damit dir das nicht passiert, fasse ich in diesem Artikel meine Erfahrung mit dem Umgang mit den Stores zusammen. Ich erkläre dir, wie du ein Release am besten planst, welche Vorbereitungen du frühzeitig treffen kannst, und wie du es schaffst, dein Produkt erfolgreich deinen Kund·innen zur Verfügung zu stellen.

Der erste Schritt, um Stress zu vermeiden, ist eine gute Planung. Deshalb gebe ich dir hier eine Zeitleiste an die Hand, die dir hilft, dich rechtzeitig auf das Release vorzubereiten.

Am Ende des Beitrags findest du auch ein praktisches PDF, in dem ich dir die wichtigsten Punkte als Checkliste zusammengefasst habe.

So früh wie möglich

Die folgenden Dinge solltest du schon früh in deinem Projekt mit einplanen. Es ermöglicht dir, gewisse Aspekte schon während der Entwicklung umzusetzen. Das spart dir Zeit und Nerven, wenn es vor dem Release stressiger wird.

Testing & Distribution: Testflight / App Distribution

Meine Empfehlung ist es, möglichst früh im Projekt an die Bereitstellung von App-Versionen zu denken. Im Idealfall beinhaltet das eine Automatisierung des Erstellens von Builds und deren Verteilung an Tester.

Das bietet gleich mehrere große Vorteile:

  • Dein Build-Prozess ist schon vor dem Release im Einsatz, so kannst du Fehler schon früh beheben.
  • Das Team ist an den Prozess gewöhnt, der Build für das Release ist Routine.
  • Vertrauen in den Code, durch regelmäßige erfolgreiche Builds. Fehler werden so frühzeitig erkannt.
  • Durch die einfache Bereitstellung von Testversionen können Tester und Kunde schnell und einfach Feedback geben.

Für die Bereitstellung von Testversionen gibt es folgende Tools:

  • TestFlight: Für iOS bietet sich TestFlight perfekt an, um die App an verschiedene Personengruppen zu verteilen. Das Tool von Apple ist direkt in die Storeverwaltung integriert und lässt sich gut konfigurieren. Über eine App können Tester die neuesten Versionen der App installieren.

  • Android Testing: Die Standardoption für die Verteilung von Testversionen ist ebenfalls direkt in die Storeverwaltung von Android integriert. Es erlaubt, Versionen in einen von mehreren Kanälen (intern, closed, open) hochzuladen und so Testern zur Verfügung zu stellen.

  • Firebase App Distribution: Dieses Tool ermöglicht es, App-Builds sowohl für Android als auch für iOS zu verteilen. Es bietet sich an, wenn die App ohnehin schon Firebase verwendet.

Monitoring: Bug-Reporting, Analytics & Co

Ein weiter Aspekt, den ich früh im Projekt umsetzen würde, ist die Implementierung von Monitoring in der App. Dabei unterscheiden sich zwei Arten von Monitoring:

  • User Analytics: hilft dir zu verstehen, wie die User deine App verwenden (z.B. Firebase Analytics, Matomo)
  • Bug-Reporting: sammelt Informationen zu Fehlern in der App und ist essenziell für die Qualitätssicherung (z. B. Crashlytics, Sentry)

Der frühe Einbau dieser Monitoring-Lösungen ermöglicht deren Funktionalität früh zu testen. Außerdem erlaubt es, deren Implementierung Schritt für Schritt umzusetzen, als kurz vor dem Release das komplette Monitoring implementieren zu müssen. Gerade Analytics betrifft oft nahezu alle Teile der App. Idealerweise füge ich Analytics direkt bei der Implementierung eines Features hinzu.

Der Aufwand für die Implementierung von Monitoring wird oft übersehen. Gerade in der oft stressigen Zeit vor einem Release ist es hilfreich, ein Thema weniger behandeln zu müssen.

Zusatztipp: Hast du eine größere Anzahl an Personen, die deine App schon früh testen, lohnt sich auch jetzt schon in einen Kontaktkanal zu investieren. Eine Möglichkeit, direkt aus der App Feedback zu geben, vereinfacht den Prozess und erhöht die Feedbackquote.

4 Wochen vor dem Release

Rund einen Monat vor dem Release sollte sich bereits herausgestellt haben, welchen Umfang die erste Releaseversion haben wird. Deshalb ist nun auch der richtige Zeitpunkt, sich über die Präsentation der App in den Stores Gedanken zu machen.

Die Texte und Bilder sind außerordentlich wichtig, um sich gegen Konkurrenz durchzusetzen und die User zu überzeugen, die App herunterzuladen. Oft dauert es nur wenige Sekunden, die entscheiden, ob die App installiert wird oder nicht. Deshalb sollten diese Inhalte in Ruhe verfasst werden und nicht unter Zeitdruck wenige Stunden vor dem geplanten Release.

App Store Optimization (ASO) bezeichnet die gezielte Auswahl an Inhalten, mit denen eine App in den Stores präsentiert. Die richtigen Texte sind deshalb wichtig, weil sie von den Store-Betreibern dafür verwendet werden, die richtigen Apps für Suchbegriffe anzuzeigen. Was für Search Engine Optimization (SEO) bei Suchmaschinen gilt, gilt bei ASO für die App-Stores: Überlege, für welche Keywords die App gefunden werden soll, und verwende die Keywords in den Store-Texten.

Ist die App in mehreren Sprachen verfügbar, so solltest du die Recherche nach den wichtigsten Keywords für jede Sprache einzeln machen. Eine reine Übersetzung lässt lokale Eigenheiten oft ausser Betracht.

Texte

Folgende Texte brauchst du für deinen Store-Eintrag:

Name

  • Der Name deiner App.
  • Baue hier auch dein wichtigstes Keyword ein.
  • Android und iOS
  • Länge: 30 Zeichen

Untertitel

  • Wird direkt unter dem Titel angezeigt
  • Verwende hier andere Keywords als im Titel
  • Nur iOS
  • Länge: 30 Zeichen

Kurz-Beschreibung

  • Diese Beschreibung wird standardmäßig auf der App-Seite angezeigt.
  • Verwende hier andere Keywords als im Titel
  • nur Android: 80 Zeichen

Werbetext

  • Wird über der Beschreibung angzeigt
  • Nur iOS

Beschreibung

  • Eine detaillierte Beschreibung deiner App.
  • Verwende die wichtigsten Keywords und erkläre die Funktionen der App.
  • Wird angezeigt, wenn der User auf “mehr Informationen” klickt.
  • Android und iOS
  • Länge: 4000 Zeichen

Keywords

  • Die wichtigsten Keywords für deine App
  • Verwende Keywords, die du noch nicht im Namen oder Untertitel verwendet hast
  • Nur iOS
  • Länge: 100 Zeichen

Neue Funktionen

  • Was hat sich seit der letzten Version geändert
  • Android und iOS
  • Länge: 500 (Android) bzw. 4000 (iOS) Zeichen

Bilder & Videos

Während die Texte eine erhebliche Rolle bei der Auffindbarkeit der App spielen, sind die grafischen Elemente extrem wichtig in der Überzeugung der User, die App zu installieren. Der erste Eindruck entscheidet, ob der User die App-Store-Seite deiner App öffnet oder zur Konkurrenz weiterscrollt.

Icon

Das Icon ist das Erste, was ein User von deiner App sieht. Schaffst du es, aus einer Liste von Apps herauszustechen, hast du bereits den ersten Schritt in Richtung Download gemacht.

Screenshots

Während im Play Store in den Suchergebnissen lediglich Icons angezeigt werden, kannst du im App Store auch mit Screenshots der App punkten. Die ersten drei Screenshots werden für iOS Apps auch in den Suchergebnissen angezeigt.

Trotzdem solltest du auch bei Android Wert auf gute Screenshots legen. Hat ein Nutzer die Detailseite im Store geöffnet, nutze die Gelegenheit, ihn mit Bildern der wichtigsten Features zu überzeugen.

Wo bei Android lediglich das Seitenverhältnis der Screenshots festgelegt ist (16:9 oder 9:16), müssen bei iOS die Screenshots pixelgenau die richtige Größe besitzen. 2

Preview Video und App Preview

Sowohl für Android als auch für iOS können kurze Videos genutzt werden, um deine App zu bewerben.

Für Android muss dieses dafür bei YouTube hochgeladen werden. Den Link zu diesem Video kannst du dann im Store eintragen. Genauere Spezifikationen befinden sich in den Guidelines des Play Stores. 3

Die App Previews können gemeinsam mit den Screenshots hochgeladen werden. Auch für sie gelten spezielle Vorgaben. 4

Die Videos sind in beiden Stores optional, bieten aber eine gute Möglichkeit die Nutzer von der App zu überzeugen.

Feature Graphic

Für Android muss zusätzlich zu den Screenshots noch eine “Feature Graphic” in der Größe von 1024x500 Pixel hochgeladen werden.

Diese Feature Graphic wird zum Beispiel in der Desktop/Web Version vom Play Store angezeigt. Außerdem dient es als Cover-Bild, wenn du ein Preview Video verwendest.

Apple Nominations

Bevor du deine App für iOS releast, solltest du auch von der Möglichkeit Gebrauch machen, sie für ein Feature im App Store zu nominieren.

Eine Nominierung kannst du direkt in den Einstellungen der App auf App Store Connect erstellen. Hier kannst du kurz erklären, warum gerade deine App einen besonderen Platz im Store erhalten soll. Auch wenn die Chance darauf wahrscheinlich eher gering ist, solltest du nicht darauf verzichten.

Apple empfiehlt, die App mindestens 3 Wochen vor dem Release zu nominieren. 5

Datenschutzbestimmungen

Für beide Plattformen benötigst du einen Link zu den Datenschutzbestimmungen deiner App. Du benötigst also irgendwo einen Webserver, wo du diese Seite bereitstellen kannst. Auch wenn du die Datenschutzbestimmungen auch direkt in die App integriert hast, ist das Bereitstellen dieses Links verpflichtend.

Also denke frühzeitig daran, um nicht wenige Tage vor dem Release einen Webserver bereitstellen zu müssen.

Sonstige Dinge, die du bereits vorbereiten kannst

Zusätzlich zu den oben genannten Inhalten gibt es je nach Store noch weitere Informationen, die vor einem Release eingetragen werden müssen.

Unter anderem musst du noch weitere Infos zum Datenschutz angeben, Kategorien auswählen und Kontaktdaten angeben. Insbesondere bei rechtlich relevanten Themen empfiehlt sich hier etwas Vorlaufzeit, um bei Bedarf noch genügend Zeit zu haben Experten zu kontaktieren.

Auch wenn die Themen Pricing, In-App-Purchases und Subscriptions wahrscheinlich schon während der Entwicklung auftauchen werden, möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass auch diese von Apple reviewt werden und rejected werden können.

2 Wochen vor dem Release

Der Release rückt in großen Schritten näher. Zwei Wochen vor dem geplanten Release-Termin empfehle ich, das erste Mal eine Version im Store einzureichen. Dafür musst du alle oben erwähnten Schritte abgeschlossen haben, denn ohne vollständige Store-Seite kein Review.

Wichtig! Deaktiviere in beiden Stores den automatischen Release nach erfolgreicher Prüfung.

  • Bei iOS heißt die Option “Manually release this version”.
  • Bei Android muss man im “Publishing Overview” die Option “Turn on managed publishing” aktivieren.

Das frühzeitige Einreichen dient als Generalprobe für das tatsächliche Release. Du kennst dann bereits die notwendigen Schritte.

Noch wichtiger: Im Falle einer Ablehnung hast du noch genügend Zeit, die Probleme zu beheben. Wird die App erst einen Tag vor dem Release-Datum abgelehnt, wirst du die Veröffentlichung nicht wie geplant durchführen können.

Der Review Prozess

Hast du die App eingereicht, heißt es abzuwarten. Nun sind die Stores am Zug. Mittlerweile läuft dieser Prozess bei beiden Plattformen relativ ähnlich. Deine App befindet sich in einem “In Review” oder “Waiting for Review” Zustand. Dieser kann zwischen ein paar Stunden und mehreren Tagen dauern. Bei der ersten Einreichung dauert das Review tendenziell länger, da nicht nur die App, sondern auch die Inhalte der Store-Seite kontrolliert werden.

Wenn du die Benachrichtigungen aktiviert hast, bekommst du eine Nachricht, wenn das Review abgeschlossen wurde. Ist alles gut gegangen, hättest du jetzt die Möglichkeit, die App zu veröffentlichen.

Wurde deine Einreichung abgelehnt, findest du in der Admin-Console des jeweiligen Stores eine Begründung. So weißt du jetzt, was du vor einem erfolgreichen Release noch zu tun hast.

Du kannst die ausgebesserte Version jederzeit wieder hochladen und einreichen. So bekommst du schnell Rückmeldung, ob deine App jetzt akzeptiert wird.

1 Woche vor dem Release

Eine Woche vor dem Release wird es jetzt Zeit eine finale Version einzureichen. In den Wochen davor hast du schon einmal gesehen, wie der Review-Prozess abläuft, also sollte der Vorgang keine Neuerung mehr für dich darstellen.

Wahrscheinlich wird das Review auch diesmal keine ganze Woche dauern. Aber besser, deine App ist früher bereit, als du musst die Veröffentlichung verschieben.

Der Release

Der Release

Deine App wurde erfolgreich eingereicht. Der Release-Tag ist gekommen.

Für den großen Augenblick fehlt nur noch ein Button-Klick. “Publish Changes” auf Android und “Release This Version” befördern deine App in die Öffentlichkeit.

Gratulation!

Es kann auch nach dem Release noch ein paar Stunden dauern, bis die App allen Usern der Stores angezeigt wird. Besser du wartest etwas ab, bevor du beginnst die App zu bewerben.

Nach dem Release

Aber auch nach dem Release ist die Arbeit noch nicht vollends geschafft. Jetzt ist es wichtig das Monitoring im Blick zu behalten und schnell auf Kundenfeedback reagieren zu können.

Wahrscheinlich warten auch schon die nächsten Features darauf, releast zu werden. Das Gute ist: Du weißt jetzt genau, was du zu tun hast. In den letzten Wochen hast du den Prozess nun schon mehrfach durchgespielt: Die App wurde zum Testen bereitgestellt. Feedback wurde eingearbeitet. Die App wurde eingereicht, reviewt und released.

Eigentlich gar nicht so kompliziert, oder?

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